Warum Küssen bei Karneval in Venedig nicht immer zum Erfolg führt

Was soll man küssen?

Es war die außergewöhnlichste Party, die wir in Venedig an diesem Wochenende finden konnten. Alleine die Location – im Casino – und der obligatorische Dresscode sorgten für ein handverlesenes und internationales Publikum. Standesgemäß; (hüstel) eher gemäß der verkörperten Rollen, fuhren wir entlang des traumhaft beleuchteten Canal de Grande, im Boot vor. Fröstelnd und in den High Heels über den Holzsteg wackelnd, schwebte meine adlige Begleiterin die Prachttreppe hinauf. Oben angekommen wurden wir alsdann vom Concierge, der vermutlich seine Rolle nicht mal spielen musste, den zahlreichen Fantasiefiguren, zumeist aus „Alice in Wonderland“, vorgestellt. Damit waren wir wohl in die hochgestellte venezianische Gesellschaft eingeführt.

Etwas zu früh, dafür aber sehr hungrig angekommen, überbrückten wir die Zeit bis zur Ankunft der anderen Gäste. Wir machten viele Fotos und Videos und erkundeten das historische Gebäude.

The Wonders Gallery, war das Thema dieser Party im Casino von Venedig und war eine Mischung aus Varieté (humashow.it), Tanz, Sologesang und einem genüsslichen 5-Gang-Abendessen.
Letzteres wurde in zahlreichen Räumen und über 3 Stunden serviert, und die Zeit zwischen den Gängen wurde mit unterschiedlichsten Darbietungen verkürzt. Das Auge isst ja mit!

Die Livemusik wurde von einer ganz in weiß gekleideten Band namens Electrons -oder so ähnlich- mit, sagen wir mal, außergewöhnlichen Klängen performt. Tanzbar war das wohl nur für den weißen Hasen und andere Kreaturen, was weiter unten in einem Videopröbchen überprüft werden kann:-)
Zur Ablenkung zwischen den einzelnen Gängen gab es auch ein Solo von der Sängerin, was in meinen Ohren erheblich angenehmer klang als die Band. Es lenkte vor allem meine adlige Tischgenossin auch etwas von den ersten 4 Gängen ab. „Iiiii, es schmeckt schon wieder fischig!“, war ihr Lieblingskommentar. Aber Spaß beiseite, das Essen war lecker und die Gespräche mit unserer Tischgesellschaft waren kurzweilig, wenn auch oberflächlich. Ein attraktives Pärchen aus Italiener und Mongolin in wunderschönen Kostümen aus dem historischen Florenz und ein amerikanisches Männerpaar in einem eher Robin Hood-ähnlichen Outfit saßen uns gegenüber.

    

Der gestresste weiße Hase, der jedem seine Uhr mitten vor das Gesicht hielt, war wirklich sehr groß und Angelina nicht ganz so klein, wie es auf dem Bild aussieht. Zugegeben, dem Fotografen gelang es nicht diesen „minimalen“ Größenunterschied ganz zu egalisieren, und auch Photoshop hat am Ende versagt.

Nach dem Dessert begann dann die „Party“ und trotz, dass sich die Künstler abmühten, wurde daraus eher eine langweilige Stehparty mit Dance-Musik aus dem Computer und einer Live-Performance durch die fiedelnde Alice im Wunderland.
Selbst das Chamäleon, dass 4 Stunden in diesem Kostüm mit wenigen Bewegungen verharrt hatte, lief auf den Hinterbeinen herum. Es suchte wohl auch den Ausgang, oder wahlweise ein weiteres Chamäleon, um zu machen, was Chamäleons um diese Uhrzeit so machen 😉

Die Perfomance der humashow.it, die über den gesamten Abend verteilt, geboten wurde, war traumhaft schön. Erst ganz zum Ende dämmerte es uns, dass alle die super schlanken und sexy Showgirls doch (nur) Männer waren. Nein, mit Alkohol hatte das sicherlich nichts zu tun.

Die Party endete dann kurz nach Mitternacht. Mit einem 50€ Gutschein ausgestattet, zogen wir in das dritte Stockwerk weiter, um unser Glück mittels Roulette zu maximieren. Mehr als vom Roulette war meine adlige Begleiterin von einem fanatischen jungen Spieler fasziniert, der mit großem Einsatz und noch größeren Emotionen den Spieltisch unterhielt. An diesem Abend war er etwas glücklos und hatte wohl nicht nur deswegen wenig für seine hübsche junge Begleiterin übrig.
Uns wurde damit einmal mehr klar, dass wir keine Spielernaturen sind und wie schlimm Spielsucht ist.
Eine Stunde später waren wir, mangels Glück und leidlich gelangweilt vom Glücksspiel, auf dem Rückweg zum Hotel Galleria.

Achja, fast hätte ich es vergessen:
Der Fehler beim Küssen? Es war ein Chamäleon und kein Frosch.
Sonst hätte es garantiert geklappt 😉

PS: Wiederholung nicht ausgeschlossen !!!

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